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Beckenboden Check-Up

Wie fit ist Ihr Beckenboden eigentlich?

Bewertet von 10 Patient*innen mit (5,0 von 5 Sternen)

Die Funktion unseres Beckenbodens

Unser Beckenboden erhält längst nicht die Aufmerksamkeit, die er verdient. Er hat viele verschiedene und wichtige Aufgaben, die unsere Lebensqualität entscheidend beeinflussen.

Er arbeitet im Inneren des Körpers, solange alles funktioniert meist ganz unbemerkt. Der Beckenboden verschließt das nach unten offene knöcherne Becken und ist ein wahres Multitalent bestehend aus verschiedenen Muskelschichten, Bindegeweben, Gefäßen und Nerven.

Er hält unsere Beckenorgane an Ort und Stelle, ist mitverantwortlich für unsere Aufrichtung, unterstützt die Balance und ermöglicht Kontinenz.

Er hält uns also auch bei Niesen, Lachen und Hüpfen “dicht” und lässt uns selbstbestimmt entscheiden, wann Zeit und Ort der Entleerung gekommen ist. Sogar beim Atmen ist er beteiligt und hält bei einer Schwangerschaft alles Wachsende sanft von unten fest. Im richtigen Moment kann er zum Entleeren von Blase und Darm entspannen oder sich für eine Geburt weit öffnen und spielt auch bei der Sexualität eine ganz große Rolle.

Wann macht es Sinn einen Beckenboden Check-Up durchzuführen?

Ob in den Wechseljahren, nach Schwangerschaften / Geburten, oder durch Sport – Frauenkörper verändern sich ein Leben lang. Daher ist es wichtig zu wissen, ob und wie der Beckenboden funktioniert, da er zur Gesundheit und Lebensqualität beiträgt.

Der ärztliche Fokus bei einem gynäkologischen Besuch liegt woanders und ist aus Zeitgründen oft stark limitiert, wodurch von ärztlicher Seite einige der Funktionen gar nicht getestet werden können und somit Frühsymptomatik wie z.B. beginnende Senkungen der Organe oder fehlende/falsche Ansteuerung der kontinenzsichernden Muskeln nicht erkannt werden können.

Ein Beckenboden Check-Up kann durchgeführt werden, wenn Sie

  • wissen möchten, wie es um Ihren Beckenboden steht und ob Handlungsbedarf in Form von Therapie oder Training besteht.
  • generelle Probleme oder Beschwerden mit Ihrem Beckenboden haben.
  • Verletzungen oder Operationen im Bauch-oder Beckenbereich hatten.
  • nach der Schwangerschaft prüfen lassen möchten, ob alles in Ordnung ist (auch nach Kaiserschnitt!)
  • Wenn Sie wissen möchten, wann Sie wieder sportliche Aktivitäten bedenkenlos ausführen können.

Wann Sie auch zum Check-Up gehen können

Es gibt so viele Übungen, Trainingsgeräte und Kursangebote auf dem Markt und alle setzen voraus, dass man den Beckenboden “richtig anspannen” kann – doch das ist von Außen nicht ersichtlich und für einen selbst oft eine ganz unsichere Frage!

Außerdem wird oft das Bild des “schwachen” Beckenbodens als Ursache für alle Beschwerden vermittelt – doch diese Ursachen können auch andere Gründe haben, u.a. auch an einer hyperaktiven Muskulatur, also an einem hypertonen/ in zuviel Spannung befindlichen Beckenboden liegen. Als wichtiges Feedback, ob Sie den Beckenboden korrekt anspannen und auch wieder vollständig entspannen können, ob alles auch reflexiv automatisch richtig abläuft und wie es um Ihre Kraft und Ausdauer bestellt ist und wie die Grundspannung ist, kann hier an Ort und Stelle beurteilt werden.

Zusätzlich wird die Organlage getastet, um festzustellen ob es (beginnende) Senkungen von Blase, Gebärmutter und Enddarm gibt. Dies geschieht nicht nur auf der Liege, sondern auch unter realistischer Einwirkung der Schwerkraft im Stehen! So kann die Gewissheit und evtl. Ermittlung von Therapie- oder Trainingsbedarf individuell erlangt werden.

Jede 3. Frau leidet an Inkontinenz (nein, das ist NICHT normal!), Senkungsbeschwerden, Druck/Schwere/”Rausfall”-Gefühl nach unten, tiefe Rückenschmerzen, Schmerzen im Beckenbreich oder hat Schmerzen beim penetrativen Sex.

All das sind häufige Symptome einer Dysfunktion im Beckenboden. Eine Tast-& Funktionsuntersuchung kann hier von großem Vorteil sein, um der Ursache auf die Spur zu kommen.

Gerade nach Schwangerschaften ist es wichtig, den Beckenboden mit dem richtigen Alltagsverhalten und auch durch Übungen zu unterstützen, in seine optimale postpartale Kraft, Lage und Reaktionsfähigkeit zu gelangen. Doch nach der Veränderung durch Hormone, Dehnung der Strukturen während der Schwangerschaft und zusätzlich durch eine Geburt, fühlt sich nichts mehr an wie vorher und ist es auch erstmal nicht. Wenn man schon vorher noch nicht mal genau wusste, wie man den Beckenboden richtig aktiviert und entspannt, fühlt es sich nachher oft wie ein Ding der Unmöglichkeit an. Schwierige Geburtsverläufe oder traumatische Erlebnisse, verhindern oft sogar eine gute Verbindung zwischen Kopf und Beckenboden und damit, dass Frau* spürt was sie wo tun soll.

Eine Untersuchung kann frühestens nach dem Ende des Wochenflusses durchgeführt werden. Ein “zu spät” gibt es in diesem Fall nicht.

Mit dem Beckenboden Checkup können wir nicht nur feststellen, wie es um die bindegewebigen ​Strukturen bestellt ist, ob etwas noch überdehnt ist, ob es (oftmals sich bald zurückbildende) Senkungen der Organe gibt, sondern können ganz gezielt feststellen, ob der Beckenboden willkürlich aktiviert werden kann und wenn ja, mit welcher Kraft und Ausdauer. Zusätzlich lässt sich klären, wie es um die Grundspannung steht und ob Entspannung auch herbeigeführt werden kann ebenso wie reflektorische Automatismen zB. beim Hüsteln werden untersucht.

Zum funktionellen Bauchkapsel-System gehören neben dem Beckenboden, dem Zwerchfell, den tiefen Rückenmuskeln auch die Bauchmuskeln dazu. Gerade nach Schwangerschaften bleibt häufig eine sogenannte Rektusdiastase zurück. Das ist ein in der Schwangerschaft natürlich entstandener Spalt zwischen den Bauchmuskeln, der sich mehr oder weniger wieder schließt. Wenn das Bindegewebe unter dem Spalt nicht gespannt werden kann, Sie sich dadurch instabil oder “zu weich” fühlen, oder weitere unangenehme Begleiterscheinungen (Verdauungsprobleme, fehlende Kraft, Auswölbungen durch den Spalt,…) wahrnehmen, dann sollte man diese gezielt in den Therapiefokus nehmen.

Gerne kann ich Ihren Bauch in verschiedenen Positionen mit abtasten, Funktionen testen und meine Einschätzung mit Therapie- und Trainingsempfehlung abgeben.

Das ist wohl eine der häufigsten Fragen von jungen Mamas, allerdings gibt es darauf keine pauschale Antwort. Oft sind es sportliche Frauen, die auch willkürlich ihren Beckenboden gut aktivieren können – aber die körpereigenen Reflexe auf plötzlichen Druck im Bauchraum, reagieren oft nicht ausreichend, nur verzögert oder gar nicht. Das kann schwerwiegende Folgen haben, wo wir doch beim Sport, beim Aufprall der Füße beim Joggen oder ähnlichen Belastungen auf diese eigenständigen Reaktionen des Körpers angewiesen sind! Bei jeder Stoßbelastung, die nicht automatisch vom Beckenboden-System abgefangen werden kann, steigt die Tendenz, dass unser Bindegewebe nicht stabilisiert werden kann und Senkungen die Folge sein können, ebenso wie die Möglichkeit einer Belastungsinkontinenz, was dadurch verursacht wird, dass der Schließmuskel nicht zeitgerecht oder mit entsprechender Kraftkapazität auf Belastungssituationen antworten kann.

Diese Frage lässt sich also nur mit einer Funktionsprüfung beantworten und nicht nur mit pauschalisierten Zeitangaben. Auch die willkürliche Aktivierung sagt nicht zuverlässig aus, dass auch die reflektorische Arbeit einwandfrei funktioniert!

Gerade nach (Geburts-) Verletzungen und Operationen im Bauch -und Beckenraum ist es besonders wichtig, genau zu wissen wie funktionsfähig das System ist, wo sich Narbengewebe befindet und ob es evtl. Verklebungen/Verhärtungen gibt. Das lässt sich ebenfalls nur mit einer Tastuntersuchung feststellen um so einen passgenauen individuellen Therapieplan zu ermöglichen.

Lassen Sie Ihren Beckenboden durchchecken

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Wie läuft der Beckenboden Check-Up ab

  1. Ausführliches Anamnesegespräch, damit ich mir ein möglichst genaues Bild Ihrer Beschwerden machen kann. Ich nehme mir daher viel Zeit für Ihre Fragen und Problemschilderung.
  2. Vaginale Tast- & Funktionsuntersuchung im geschützten und sicheren Raum.
  3. Nachbesprechung um meine Befundergebnisse zu erklären, um Empfehlungen auszusprechen und um weitere individuelle Fragen zu klären.

Besonders wichtig ist mir zu betonen, dass Sie bestimmen wie (weit) wir voranschreiten. Jederzeit können Sie um eine Pause bitten oder einen Abbruch verlangen. Sie können äußern wenn etwas beginnt unangenehm werden. Ich erkläre Ihnen vor jedem Schritt was ich vorhabe und frage um Erlaubnis. Sie können alles mit dem Handspiegel beobachten während ich erkläre was gerade passiert.

Ich nehme mir Zeit um Ihnen und Ihrer Geschichte zuzuhören. Nicht nur das körperliche Geschehen oder evtl. vorangegangene Verletzungen oder Operationen sind relevant. Viele Faktoren sind hier für die Gesundheit und auch die Heilung wichtig.

Nach dem biopsychosozialen Modell haben auch Themen wie emotionaler Zustand, Arbeitsbelastung und Beziehungs-oder Familiengefüge hier ihren berechtigten Platz um gehört und in Verbindung gebracht zu werden.

Danach gehen wir aus dem Gesprächsraum nebenan in den warmen Vertrauraum. Dort haben Sie eine kleine Umziehecke, um sich untenrum freizumachen und ein Handtuch umzulegen, während ich meine Hände desinfiziere und Handschuhe anziehe. Materialien wie Handspiegel, Beckenmodell und Anatomiebilder zur Veranschaulichung, Tücher und Gleitgel liegen bereit.

Ich frage bei den einzelnen Schritten nochmals nach Ihrer Erlaubnis. Danach folgen Inspektion (äußere Betrachtung), Sensibilitätsprüfung und dann die eigentliche (vaginale, nur in bestimmten Fällen gesondert eine rektale) Tastuntersuchung nach Narben, Grundspannung, Symmetrie, Organlage und folgendem Muskelfunktionstest (Kraft, Ausdauer, Reaktionen etc.). Dies erfolgt im Halbsitz / Rückenlage (ggf. in anderen Positionen) und im Stand mit Schwerkrafteinwirkung.

Anschließend besprechen wir die Ergebnisse des Tastbefundes und ich gebe Ihnen Empfehlungen bezüglich Therapie, Training oder individuelle Fragestellung (Beurteilung einer Senkung, Wiedereinstieg in Sport, uvm.)

Ein Beckenboden Check-Up dauert 60 Minuten und kostet 100€.

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Vereinbaren Sie gerne direkt einen Termin bei uns für einen Check-Up Ihres Beckenboden.